
Sharing is Caring
Als eineiige Zwillinge haben wir von Geburt an alles geteilt: den Bauch unserer Mutter, ihre Muttermilch, das Gitterbett, Geburtstagsfeiern, Kleidung und Haarspangen. Niemand fragte uns, ob wir teilen wollten, es war einfach unsere Realität. Teilen betrachten wir daher nicht nur als eine Notwendigkeit, sondern auch als eine Bereicherung. Es fördert Gemeinschaft, reduziert Ressourcenverbrauch und unterstützt nachhaltige Praktiken. Daher sind wir überzeugt davon, dass in einer Welt, die vor ökologischen und sozialen Herausforderungen steht, das Prinzip des Teilens einen wesentlichen Beitrag zur Lösung dieser Probleme leisten kann.
Teilen als Fundament einer nachhaltigen Zukunft
Unsere eigene Zwillings-Erfahrung hat uns genau auch das gelehrt, nämlich dass ohne Teilen nichts funktioniert – weder Familien noch Gemeinschaften, Wirtschaftssysteme oder die Welt insgesamt. Damit spiegelt sich unsere persönliche Erfahrung des Teilens in größeren gesellschaftlichen Konzepten wider, insbesondere in der Verbindung zwischen Teilen und Nachhaltigkeit.
Und es gibt sie auch bereits, die sogenannte „Sharing Economy“, die einen veränderten Umgang mit Eigentum und Nutzung von Waren und Dienstleistungen fördert. Sie schont Ressourcen und reduziert den Konsum. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Beispielsweise wies Sigrid Svehla-Stix – sie arbeitet als Umweltökonomin beim Umweltbundesamt – einmal bei der fünfte Folge der Reihe „WU-NachhaltigkeitsKontroversen“ am 11. Mai 2015 darauf hin, dass geteilte Dinge weiterhin jemandem gehören und das Eigentum durch Sharing nicht verschwindet. Sie betonte damals vor rund gut 10 Jahren die Notwendigkeit, über die Auswirkungen auf Arbeitsplätze und mögliche Ausbeutung nachzudenken. Hingegen sah im Teilen damals Reinhard Loske von der Universität Witten/Herdecke einen unvermeidlichen Trend hin zum Nutzen von Dingen statt ihres Besitzes. Genau das ist auch unser Ansatz und erfolgreiche Beispiele wie Car-Sharing, Couchsurfing, Kleidertausch oder Urban Gardening zeigen, wie wir Menschen versuchen, Ballast abzuwerfen und ein ausgewogeneres Leben zu führen.